2700 v. Chr.
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In dem bereits seit der Altsteinzeit besiedelten Gebiet zwischen Rhein, Pyrenäen und Atlantischem Ozean beginnt man mit der Verarbeitung von Bronze.
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700 v. Chr.
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Keltische Volksstämme dringen von Osten kommend in das Gebiet des heutigen Frankreich ein und unterwerfen die Urbevölkerung. Die Iberer nördlich der Pyrenäen und die Ligurer entlang der Mittelmeerküste bleiben unabhängig.
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600 v. Chr.
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Griechen gründen im Rhônedelta die Hafenstadt Massalia (Marseille).
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125 v. Chr.
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Die Römer beginnen mit der Eroberung der französischen Mittelmeerküste.
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58 v. Chr.
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Gaius Julius Cäsar beginnt mit der Eroberung von Gallien. Innerhalb von 6 Jahren unterwirft er das ganze Land. Eine römische Zivilverwaltung wird eingesetzt und die Sprache der römischen Soldaten und Beamten (Vulgärlatein) wird Grundlage der französischen Sprache.
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69 v. Chr.
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Gallien erhält das römische Bürgerrecht.
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200 n. Chr.
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Beginn der Christianisierung
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300 n. Chr.
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Die Städte in Gallien werden befestigt. Der römische Kaiser residiert gelegentlich in Lutetia (Paris).
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4. Jh. n. Chr.
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Vandalen, Alemannen, Westgoten, Burgunder und Franken dringen nach Gallien vor. Sie beenden die Herrschaft Roms und sorgen 476 für den Untergang des Weströmischen Reiches.
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418 n. Chr.
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Die Westgoten errichten in Südgallien ein Reich mit der Hauptstadt Tolosa (Toulouse).
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443 n. Chr.
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Unter römischem Schutz gründen die von den Hunnen vom Mittelrhein vertriebenen Burgunder ein Reich im Rhôneraum.
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ca. 450 n. Chr.
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In Westgallien, der späteren Bretagne, lassen sich Kelten nieder. Sie wurden von Jüten, Angeln und Sachsen aus Britannien vertrieben.
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451 n. Chr.
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Attila und seine Hunnen unterliegen auf den „Katalaunischen Feldern“ den Römern. Westgoten, Franken und Burgunder ziehen nach Osten.
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482 n. Chr.
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Der Merowinger Chlodwig I. vereint die Frankenstämme, erobert fast ganz Gallien und dehnt das Frankenreich bis zu den Pyrenäen aus.
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567 n. Chr.
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Durch Erbteilung zerfällt das Frankenreich in drei Teile.
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687 n. Chr.
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Der Majordomus Pippin von Herstal vereint die drei Teilreiche unter seiner Herrschaft wieder. Er nennt sich „Fürst der Franken“ und erweitert sein Reich um Westfriesland.
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732 n. Chr.
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Pippins Sohn, Karl Martell, drängt die aus Spanien vorrückenden muslimischen Araber zurück. Vom Papst erhält er den Titel „Patricius Romanorum“ (Schutzherr der Römer)
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751 n. Chr.
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Pippin III. setzt mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowingerkönig ab und lässt sich zum „König des Frankenreiches“ salben. Pippin III. begründet die Dynastie der „Karolinger“.
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764 n. Chr.
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Karl I., der Große, wird Frankenkönig. 774 besiegt er den letzten Langobardenkönig, unterwirft 785 den heidnischen Sachsenkönig Widukind, nimmt 788 das Herzogtum Bayern ein und zieht 789 gegen die heidnischen Slawen im Osten ins Feld.
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800 n. Chr.
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Karl wird von Papst Leo III. in Rom zum König der Franken und Langobarden und zum römischen Kaiser gekrönt. Sein Reich erstreckt sich mittlerweile von der Elbe bis zum Ebro.
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817 n. Chr.
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Karls Sohn, Kaiser Ludwig I., der Fromme, teilt das Frankenreich unter seinen Söhnen: Ludwig erhält den Südosten mit Bayern, Karl erhält Aquitanien und Lothar erhält das Mittelreich von den Niederlanden bis Italien. Ludwig und Karl unterstehen Lothar, dem nach dem Tod Ludwig I. die Kaiserkrone zufällt.
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843 n. Chr.
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Der „Vertrag von Verdun“ besiegelt die endgültige Teilung des Frankenreiches. An Karl II., den Kahlen, geht das Westfränkische Reich, der Vorläufer des heutigen Frankreich.
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877 n. Chr.
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Nach dem Tod von Karl II., dem Kahlen, schwächelt das Frankenreich und ist eine leichte Beute für die alljährlichen Beutezüge der Wikinger.
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911 n. Chr.
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Die Wikinger (Normannen) erobern Gebiete im Bereich der Seinemündung. Der Frankenkönig Karl III., der Einfältige, muss den Wikingerführer Rollo gezwungenermaßen zum „Herzog Robert der Normandie“ ernennen. Die Zentralgewalt der Franken verfällt immer mehr. Es bilden sich starke Herzogtümer, die den König noch mehr schwächen (Île de France/Francien, Champagne, Aquitanien, Gascogne, Toulouse, Gothien, Katalonien, Bretagne, Normandie, Flandern).
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987 n. Chr.
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Hugo von Francien wird zum König gewählt und begründet die bis 1328 herrschende Kapetinger-Dynastie.
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1096
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Die Kreuzzüge zur Befreiung des „Heiligen Landes“ gehen vorwiegend von französischen Adligen aus. Sie werden zum Vorbild des europäischen Rittertums.
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1106
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Der Normannen-Herzog Wilhelm erobert England.
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1154
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Heinrich II. (Plantagenet), Herrscher über Anjou, Maine und Tourraine, wird König von England und damit Herzog der Normandie, außerdem erwirbt er die Bretagne. Durch seine Ehefrau, Eleonore von Poitou, gehört Aquitanien ebenfalls zu seinem Reich. Damit ist die Hälfte Frankreichs in der Hand der Engländer.
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1214
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Philipp II. siegt in der Schlacht von Bouvines und gewinnt die meisten der an England gefallenen Kronlehen zurück.
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1223
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König Ludwig VIII., der Löwe, vernichtet die Sekte der Albigenser und unterwirft den Süden (Languedoc, Provence, Toulouse). Frankreich wird die führende Macht in Europa.
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1285
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König Philipp IV., der Schöne, dehnt durch die Heirat mit Johanna I. von Navarra sein Königreich nach Süden aus.
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1302
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Als Papst Bonifaz VIII. in einer päpstlichen Bulle erklärt alle Herrscher ein- und absetzen zu können und die Besteuerung der französischen Geistlichkeit untersagt, lässt Philipp den Papst gefangen setzen. Nach dessen Tod lässt er den Erzbischof von Bordeaux zum neuen Papst wählen. Die Papst-Residenz wird nach Avignon verlegt.
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1307
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König Philipp VI. erwirbt die Champagne und das Erzbistum Lyon. Er beginnt mit der Verfolgung des Ritterordens der Templer, um mit ihrem legendären Vermögen seine marode Staatskasse zu füllen. 1313 wird Jacques de Molay, der letzte Großmeister der Templer hingerichtet.
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1328
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Die französische Krone fällt nach dem Tod von Karl IV. an die Nebenlinie Valois. König Eduard III. von England erhebt als Sohn einer Tochter von Philip IV. ebenfalls Anspruch auf den französischen Thron. Die Auseinandersetzungen münden in den „Hundertjährigen Krieg“, der bis 1453 dauert.
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1360
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Der „Friede von Brétigny“ sorgt für eine Pause im Hundertjährigen Krieg. Eduard III. von England verzichtet auf die französische Krone und erhält Calais, Poitou und den Südwesten Frankreichs.
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1415
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Heinrich V. von England gelingt die Eroberung von ganz Nordfrankreich einschließlich Paris.
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08.05.1429
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Jeanne d’Arc (Jungfrau von Orléans) vertreibt mit einem französischen Heer die Engländer aus Orléans und begleitet Karl VII. zur Krönung nach Reims.
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1430
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Jeanne d’Arc gerät in englische Gefangenschaft und wird in Rouen als Ketzerin und Hexe verbrannt.
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1439
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Frankreich führt die „Kopfsteuer“ (taille) ein. Zusammen mit der Salzsteuer wird sie die bedeutendste Einnahmequelle des Staates. Mit dem so erhaltenen Geld wird ein Heer aufgestellt, das bis 1453 die Engländer aus Frankreich vertreibt. Nur Calais bleibt in britischem Besitz.
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1477
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Mit der Heirat von Maximillian von Österreich mit Maria von Burgund (einziges Kind des gefallenen Herzogs von Burgund) beginnen zwischen Frankreich und dem Hause Habsburger Erbstreitigkeiten um das Herzogtum Burgund. 1493 wird der Streit durch einen militärischen Sieg des Hauses Habsburg beendet. Bis auf die Picardie fällt Burgund an die Habsburger.
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1534
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Jacques Cartier erobert die Gebiete um den St. Lorenz-Strom in Kanada und begründet damit den Anspruch Frankreichs auf das Gebiet, in dem später die Städte Quebeck und Montreal entstehen.
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1552
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König Heinrich II. besetzt die deutschen Bistümer Metz, Toul und Verdun. 1558 vertreibt er die Engländer endgültig aus Calais.
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1562
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Ausbruch der Hugenottenkriege. Die Herzöge von Guise führen die katholische Partei, die Bourbonen die Protestanten.
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02.08.1589
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Die Bourbonen erben die französische Krone. Um das Land zu befrieden tritt Heinrich IV. zum Katholizismus über, sichert aber den Protestanten bedingte Religionsfreiheit und politische Gleichberechtigung zu.
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1608
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Gründung der Kolonie Neu-Frankreich mit Quebec.
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1635
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Frankreich beteiligt sich am Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) in Deutschland.
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1648
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Im „Westfälischen Frieden“ erhält Frankreich das Elsaß.
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1659
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Frankreich erobert die spanischen Besitzungen Artois und Roussillon und steigt zur Großmacht auf.
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1661
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Der Hof des Sonnenkönigs, Ludwig XIV., wird zum Maßstab für die höfische Gesellschaft in ganze Europa. Ludwigs XIV. übersteigerte Expansionspolitik und seine Verschwendungssucht sind jedoch der Beginn der Schwächung des Königtums.
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1664
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Gründung der französischen Westindien-Handelskompanie.
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1674
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Réunion wird französischer Stützpunkt.
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1713
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Der „Friede von Utrecht“ beendet den seit zwölf Jahren tobenden „Spanischen Erbfolgekrieg“. Die Bourbonen erhalten Spanien und die spanischen Kolonien, die Habsburger Neapel, Mailand, Sardinien und die Spanischen Niederlande, Großbritannien wird Gibraltar und französische Kolonien in Nordamerika zugesprochen.
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1715
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Als Ludwig XIV. stirbt, hinterlässt er ein wirtschaftlich ruiniertes Land.
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1738
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Nach der Teilnahme am polnischen Thronfolgekrieg erhält Frankreich die Anwartschaft auf das Herzogtum Lothringen.
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1754
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Auseinandersetzungen zwischen Engländern und Franzosen in den nordamerikanischen Kolonien führen zu einem eskalieren See- und Kolonialkrieg, der sich auf Ostindien ausweitet. Frankreich verliert seine Kolonien in Nordamerika und fast alle Stützpunkte in Süd- und Ostindien.
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1768
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Frankreich kauft Korsika von den Genuesen.
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1774
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Reformversuche zur Vermeidung des Staatsbankrotts scheitern am Widerstand von Adel und Geistlichkeit.
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14.07.1789
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Misswirtschaft, Kriege und immer höhere Steuern führen zum Ausbruch der Französischen Revolution, die mit dem Sturm auf die Bastille (Staatsgefängnis in Paris) beginnt. Die „déclaration des droits de l’homme et du citoyen“ ist bis heute Grundlage des Völkerrechts und demokratischer Verfassungen.
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10.08.1792
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Mit dem Sturm auf die Tuilerien beginnt die zweite Phase der Revolution. Die Monarchie wird für beendet erklärt und König Ludwig mit seiner Familie gefangen gesetzt.
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21.09.1792
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Die Monarchie wird abgeschafft und die Republik ausgerufen.
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1792
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Dem Korsen Napoléon Bonaparte gelingt innerhalb weniger Jahre die Unterwerfung eines Großteils Europas und vorübergehend auch von Teilen Amerikas, Asiens und Nordafrikas.
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Sept. 1792
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König Ludwig XVI. wird hingerichtet.
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1799
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Napoléon stürzt die bürgerliche Regierung.
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1803
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Louisiana wird an die USA verkauft.
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1804
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Napoléon proklamiert das „Französische Kaiserreich“ und krönt sich zum Kaiser.
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1805
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In der Schlacht von „Austerlitz“ besiegt Napoléon die verbündete österreichisch-russische Armee.
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1812
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Napoléon rückt gegen Russland vor, nachdem Zar Alexander I. aus der Kontinentalsperre gegen Großbritannien austritt. Von seiner 600.000 Mann starken Armee kommen nur 20.000 völlig erschöpfte Soldaten zurück. Eine 1813 neu aufgestellte Armee wird ebenfalls geschlagen. 1814 muss Napoléon abdanken und wird auf die Insel Elba verbannt.
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1814
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Wiedererrichtung der Monarchie unter dem Bourbonen Ludwig XVIII.
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20.03.1815
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Napoléon gelingt die Rückkehr nach Frankreich. Er übernimmt erneut die Macht.
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18.06.1815
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Bei Waterloo wird Napoléon von den Alliierten endgültig geschlagen. Er wird auf die Atlantikinsel St. Helena verbannt. Ludwig XVIII. besteigt wieder den Thron.
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02.08.1830
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Bei einem Volksaufstand wird sein Nachfolger Karl X. gestürzt. Er hatte alle demokratischen Errungenschaften rückgängig gemacht. Der Herzog von Orléans wird zum „Bürgerkönig“ gewählt.
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1848
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Nach einem erneuten Massenaufstand wird der König gestürzt und erneut die Republik ausgerufen.
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ab 1850
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Frankreich gründet zahlreiche Kolonien in Afrika und Südostasien.
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1852
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Louis Napoléon Bonaparte sorgt für die Herstellung des Erbkaisertums und besteigt als Napoléon III. den Thron.
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1870
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Die französische Armee unterliegt im deutsch-französischen Krieg bei Sedan. Napoléon III. dankt ab und beendet das zweite Französische Kaiserreich.
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1871
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Nach Ende des deutsch-französischen Krieges muss Frankreich Elsass und Lothringen an das Deutsche Reich abtreten. Adolphe Thiers wird zum ersten französischen Staatspräsidenten gewählt.
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1900
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Während der Pariser Weltausstellung wird die erste Strecke der „Metro“ eröffnet.
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01.08.1914
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Das Deutsche Reich erklärt Russland den Krieg, zwei Tage später folgt die Kriegserklärung an Frankreich und Großbritannien.
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28.06.1919
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Deutschland und die Alliierten unterzeichnen im Spiegelsaal von Versaille den Friedensvertrag. Deutschland muss Elsass-Lothringen, Polen, die Tschechoslowakei und seine ganzen Kolonien abtreten und wird zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet.
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03.09.1939
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Großbritannien und Frankreich erklären dem Deutschen Reich den Krieg.
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1940
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Nach nur sechswöchigem Kampf besetzen deutsche Truppen den Norden Frankreichs und Paris.
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1942
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Charles de Gaulle bildet eine Exilregierung in Großbritannien.
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16.06.1944
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Amerikanische und englische Truppen landen in der Normandie und drängen die Deutschen zurück. Am 08.05.1945 kapituliert die deutsche Wehrmacht.
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1954
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Im algerischen Unabhängigkeitskrieg setzt Frankreich zeitweise bis zu 500.000 Soldaten ein.
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1958
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Charles de Gaulle wird Regierungschef und 1959 französischer Staatspräsident.
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1960
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Frankreich entlässt seine zentralafrikanischen Staaten in die Unabhängigkeit (Tschad, Kongo, Gabun , Zentralafrikanische Republik).
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1962
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Algerien wird in die Unabhängigkeit entlassen.
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1965
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In der algerischen Sahara startet Frankreich seinen ersten Satelliten in den Weltraum.
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1969
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Rücktritt von Charles de Gaulle, Nachfolger wird Georges Pompidou.
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1979
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Erster Start der unter französischer Führung entwickelten Ariane-Trägerrakete von Kourou in Französisch-Guayana.
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1981
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Der Sozialist François Mitterand wird Staatspräsident.
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1985
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Der französische Geheimdienst sprengt in Auckland die „Rainbow Warrior“ in die Luft. Das Greenpeace-Schiff hatte von dort aus mehrfach gegen französische Atomversuche im Pazifik protestiert.
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1995
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Jacques Chirac wird zum Staatspräsidenten gewählt. Frankreich zündet trotz internationaler Proteste atomare Sprengsätze auf dem Muroroa-Atoll.
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1996
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Frankreich verzichtet auf weitere Atomversuche.
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1999
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Auf Schloss Rambouillet eröffnet Jacques Chirac die Friedensverhandlungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern.
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